Lebenswerter ländlicher Raum

Jedes, einfach jedes Dorfkind kann sich bestimmt daran erinnern, wie es war, sich zum Samstagmorgen mit dem Wochentaschengeld Center Shocks oder andere Süßigkeiten mit Freunden im dörflichen Kiosk oder beim Bäcker zu holen.
Doch heute kaum noch vorstellbar, da es auf den meisten Dörfern nichts mehr gibt, außer noch Vereine, die versuchen das dörfliche Gesellschaftsleben aufrecht zu erhalten und attraktiv zu gestalten.


Ich selbst habe die komfortable Situation, dass ich die schönen Seiten und Vorteile sowohl des ländlichen Raumes als auch der Stadt genießen kann. Durch mein Studium und Arbeit bin ich viel in Erfurt unterwegs und durch meine Ehrenämtern und Naturverbundenheit bin ich andererseits viel in Elgersburg und Umgebung vor Ort. Ich liebe einfach den Wechsel ausStadt und Land. Es würde mir sehr schwer fallen mich zu entscheiden. Als Dorfkind werde ich für immer eine besondere Verbindung haben zum ländlichen Raum und Thüringen allgemein. Genau aus diesem Grund ist es mir nicht egal, was aus unseren Dörfern wird.
Am 18. August 2020 war ich mit Diana Lehmann (1. Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Landtagsfraktion und stellvertretende Vorsitzende der SPD Thüringen) auf Sommertour durch den südlichen Ilm-Kreis. Unter anderem hatten wir einen Termin mit dem Metzger und Unternehmer Tino Möller aus Gehren/Martinroda. Seine Metzgerprodukte, vor allem seine Bratwürste und Rostbrätel sind legendär im Ilm-Kreis und weit darüber hinaus bekannt. Sie sind sogar rund um Berlin zu erhalten.


Vor geraumer Zeit hat Tino Möller einen Wurstautomaten im ehemaligen Sparkassenautomatenhäuschen installiert in Martinroda. Dieser wird sehr gut angenommen. Neben Grillgut sind auch andere Lebensmittel des täglichen Bedarfes, wie Aufstriche oder ein Glas mit Soljanka erhältlich. Die Absatzmenge zeigt, dass die Menschen im ländlichen Raum gerne Produkte des Metzgers von nebenan haben möchten und dies auch noch 24/7 erhältlich ist.
Aber warum hatte ich diesen Termin mit Diana und Tino organisiert? Und zwar möchte Tino das Wagnis eines 24/7 digitalen Tante Emma-Laden begehen in Martinroda. Es gibt schon erfolgreiche Beispiele dazu, aber dennoch besteht diesbezüglich immer ein unternehmerisches Risiko. Aber er möchte den Menschen im ländlichen Raum etwas bieten. Das war Grund genug für mich, dass ich ihn mit der Landespolitik connecten wollte, um Unterstützungsmöglichkeiten aus Fördertöpfen sowie von Institutionen auszuloten, wie bspw. bei der Erstellung der Software für die Zutrittsregelung etc. Ein großes Projekt, welches viel Leidenschaft verlangt. Ich bin davon überzeugt, dass es sich lohnen wird. Bis Ende des Jahres soll dieses umgesetzt sein, so sein Plan. Straffes Programm. Diana und ich haben klar gemacht, dass wir dabei tatkräftig helfen möchten. Denn wir sind der Meinung, dass das ein Modell der Grundversorgung für den ländlichen Raum werden kann und soll.