Meine Motivation

Die Corona-Pandemie hat uns unsere Stärken aber auch Schwächen aufgezeigt. Stark waren wir immer dann, wenn wir uns solidarisch verhalten haben. Viele Menschen haben sich gegenseitig geholfen und unterstützt, sei es beim Erledigen von Einkäufen, bei der Kinderbetreuung und beim Homeschooling oder durch das individuelle Reduzieren von Kontakten zur Unterbrechung der Infektionsketten. Die Corona-Pandemie hat auch die Schwachstellen in unseren Systemen aufgezeigt, wie im Gesundheitssektor. Diese teils schmerzlichen offengelegten Schwächen sollten wir als Chance und Motivator sehen. Als politisch engagierter Mensch setze ich mich für Folgendes ein, insbesondere in den Bereichen Gesundheit & Pflege, Jugend, Ehrenamt sowie Stadt & Land.

Gesundheit & Pflege

Für eine qualitativ hochwertige und flächendeckende medizinische Versorgung sind kommunale Krankenhäuser unverzichtbar, deshalb müssen die Ilm-Kreis-Kliniken gestärkt werden. Dazu bedarf es einer besseren Finanzierung seitens des Freistaates und einer besseren Vernetzung der kommunalen Krankenhäuser in Thüringen.

Ein weiterer Aspekt der Sicherstellung der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum und somit auch im südlichen Ilm-Kreis ist die Landarztquote. Die Studienplätze für Medizin an der Universität Jena müssen weiter erhöht werden und die Schaffung von Anreizen für Medizinstudierende, sich für eine Landarzttätigkeit zu entscheiden, hat hohe Priorität. Hierzu benötigen wir:

  • Bessere Ausbildungsmöglichkeiten und -bedingungen
  • Bessere Ausgestaltung der Stipendienprogramme

 

Durch die Corona-Pandemie wurde die prekäre Lage von Pflegekräften noch einmal deutlich. Die Arbeitsbedingungen und Entlohnung von Pflegekräften müssen sich umgehend verbessern:

  • Inkrafttreten eines Pflegeschlüssels, sichergestellt durch verbindliche Personaluntergrenzen. Nur so können Träger:innen dauerhaft dazu gebracht motiviert werden, genug Personal vorzuhalten, ohne dass es regelmäßig zu Unterbesetzung, Schließung von Stationen und Überstunden kommt.
  • Die konsequente höhere Vergütung von Überstunden. Damit Träger bevorzugt zusätzliches Personal einzustellen, statt Pflegekräfte zusätzlich zu belasten.
  • Eine weitere Stellschraube gegen den Personalmangel ist eine insgesamt bessere Entlohnung. Ein erster Schritt dafür ist die Anpassung der Vergütung in der Altenpflege an die Vergütung von Gesundheits- und Krankenpfleger:innen, wie durch einen Regionaltarifvertrag, wie das z.B. in Bremen bereits der Fall ist.
  • Die Lage der pflegenden Angehörigen ist ebenfalls angespannt. Um Entspannung herbeizuführen, müssen die Kurzeitpflegeplätze sowie kurzfristige Plätze zur Verhinderungsplätze ausgeweitet werden. Dabei muss der Freistaat staatliche Anreize für die Schaffung dieser machen, wie bei der anteiligen Unterstützung des wirtschaftlichen Risikos.

Junge Menschen

In den letzten drei Jahren habe ich mich besonders für die Beteiligung von jungen Menschen stark gemacht, wie zum Beispiel bei der Etablierung des Kinder- und Jugendbeirates auf Landkreisebene. Ich bin fest davon überzeugt, dass es nur durch die aktive Beteiligung junger Menschengelingen kann, diese an den ländlichen Raum zu binden und diesen auch dadurch lebenswerter zu machen.

  • Durch eine Jugendpauschale sollen die Kommunen bei der konkreten Umsetzung einer dynamisierten örtlichen Jugendförderung/ offenen Kinder- und Jugendarbeit durch das Land unterstützt werden.
  • Strikte Umsetzung der Maßnahmen der „Landesstrategie Mitbestimmung“
  • Einsetzen eines interkommunalen Fachaustausches zur kommunalen Mitbestimmung junger Menschen
  • Stärkung der schulischen und außerschulischen politischen Bildung durch die stärkere Förderung eines Netzes an Thüringer Jugendbildungsstätten und Weiterentwicklung der europäischen Jugendbildungs- und Begegnungsstätte Weimar zu einem Zentrum für Demokratie und Mitbestimmung in Thüringen
  • Wahlrecht ab 16 Jahren
  • Besondere Unterstützung für Initiativen von jungen Menschen, die sich für Umwelt- und Klimaschutz einsetzen und in die Entwicklung einer Landesstrategie „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ einbeziehen.

Ehrenamt

Die vielen ehrenamtlich Engagierten sind das Rückgrat einer solidarischen Gesellschaft und eines lebenswerten ländlichen Raums. Nicht selten bleibt dieses Engagement unsichtbar, aber ohne dieses wäre ein Zusammenhalt in unserer Gesellschaft unvorstellbar. Allein in den Freiwilligen Feuerwehren im südlichen Ilm-Kreis engagieren sich eine Vielzahl von Kamerad:innen. Die Menschen, die in Blaulicht- oder Rettungsorganisationen, Sportvereinen, Jugendverbänden, Kulturinitiativen, Kleingarten- oder Karnevalsvereinen ehrenamtlich tätig sind, sind enorm wichtig und verdienen Respekt sowie Anerkennung für ihre Leistung.

  • Ausbau der sog. Jugendpauschale sowie Stärkung der örtlichen Jugendförderung
  • Stärkung der Thüringer Ehrenamtsstiftung
  • Bessere Ausstattung und breitere Ausreichung der Thüringer Ehrenamtscard
  • Abbau unverhältnismäßiger bürokratischer Belastungen für das Ehrenamt, mithilfe eines zentralen Portals mit Muster-Formularen und Informationen zu geltenden Regelungen
  • Die hohe Leistungsbereitschaft und Einsatzfreude der Feuerwehren und Rettungskräften durch Investitionen in der Fläche unterstützen: Dazu gehört die persönliche Ausrüstung, die Fahrzeugausstattung sowie der Erhalt und Bau von Gerätehäusern. Dafür müssen die Fördersummen und -quoten erhöht werden.

Stadt & Land

Rund 90 Prozent der Fläche Thüringens zählt zum ländlichen Raum, so auch der südliche Ilm-Kreis. Der südliche Ilm-Kreis mit seinen Lebens- und Erholungsräumen, seiner vielfältigen Kulturlandschaft und der breiten Unternehmenslandschaft prägt auch die Identität Thüringens. Er ist der Ort, wo sich viele Menschen zuhause fühlen.

Um einen lebenswerten ländlichen Raum und eine lebenswerte Stadt Ilmenau für alle Generationen zu erhalten und attraktiver zu gestalten, setze ich mich für Folgendes ein:

  • Schaffung eines „Vor-Ort-Budgets“ für die Unterstützung von Engagement und Initiativen mit einer unbürokratischen und pauschalen Förderung für Gemeinden. So lassen sich kleinere Projekte in Eigeninitiative einfacher umsetzen.
  • Aufsetzen eines Förderprogramms namens „Dorf-plus X“, das den Bau und die Sanierung von Dorf- und Stadtteilzentren unkompliziert unterstützt. Die modular aufgebauten Zentren sollen möglichst vielseitig einsetzbare Räume für z.B. Vereine, kommunale Verwaltung, Jugendräume, Geschäfte, Gastronomie sowie „Dorf-Büros“ und „Dorf-Werkstätten“.
  • Die Schaffung von „Dorf-Büros“ als moderne Co-Working-Spaces für Arbeitnehmer:innen oder Selbstständige sind ein wichtiger Beitrag für das Arbeiten vor Ort, das Aufrechterhalten des Dorflebens und für den Klimaschutz, da Pendelstrecken reduziert werden.
  • Mit der Einrichtung von „Dorf-Werkstätten“ wird die Eröffnung von Kleinstbetrieben ohne umfangreiche Anfangsinvestitionen ermöglicht. So werden Anreize für die Wertschöpfung durch das lokale Handwerk geschaffen.
  • Mein Ziel, was mich in meinem täglichen Bestreben begleitet, ist ein lebenswerter ländlicher Raum.